LG Hamburg: Angeklagter verletzt als Zeugin auftretende Ex-Freundin im Gerichtssaal

Ein 39 Jahre alter Angeklagter hat zum Auftakt eines Berufungsprozesses vor dem Hamburger Landgericht seine frühere Freundin angegriffen und verletzt. Die 25-Jährige sagte am 31.01.2017 gerade als Zeugin aus, als der Mann plötzlich aufsprang, sie attackierte und mit einem Gegenstand am Hals verletzte, wie die Polizei mitteilte. Um welchen Gegenstand es sich handelte, war zunächst unklar. Der Staatsanwalt, der der Zeugin zu Hilfe eilte, wurde den Angaben zufolge leicht verletzt.

Keine schwerwiegenden Verletzungen

"Sowohl die Zeugin als auch der Staatsanwalt konnten nach ambulanter Behandlung vor Ort wieder entlassen werden", hieß es. Auch der Angeklagte selbst wurde verletzt. Er kam auf die Krankenstation des Untersuchungsgefängnisses. Ein Gerichtssprecher erklärte, ersten Erkenntnissen zufolge solle es sich um Schnittverletzungen handeln. Im Gerichtssaal sei Alarm ausgelöst worden.

Angeklagter ist bereits verurteilter Gewaltverbrecher

Der 39-Jährige steht vor Gericht, weil er laut Anklage seiner früheren Partnerin mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben soll. Er muss sich unter anderem wegen Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung verantworten. In erster Instanz war der Angeklagte zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt worden. Außerdem soll er der Frau gedroht haben, er werde wieder "durchdrehen" - damit soll er nach Darstellung der Staatsanwaltschaft auf seine frühere Verurteilung wegen Mordes angespielt haben. Die Polizei war vor Ort und befragte Augenzeugen. Das Landeskriminalamt ermittelt.

Redaktion beck-aktuell, 31. Januar 2017 (dpa).

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