Der frühere Thüringer NPD-Funktionär und V-Mann des Verfassungsschutzes, Tino Brandt, ist wegen Versicherungsbetrugs zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht Gera sprach den 44-Jährigen am 21.08.2019 schuldig, im großen Stil mit Scheinverträgen, fingierten Unfällen und Krankheiten bei Arbeitsämtern, Krankenkassen und Unfallversicherungen abkassiert zu haben.
Brandt bereits wegen Sexualstraftrat in Haft
Er soll zudem 134.000 Euro für den entstandenen Schaden zahlen. Das Gericht folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung plädierte auf eine Gesamtstrafe von sechs Jahren. Zwei weitere Angeklagte erhielten Bewährungsstrafen. Brandt sitzt derzeit bereits wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen hinter Gittern.
Als V-Mann 2001 enttarnt
Brandt war in den 1990er Jahren aktiver Neonazi-Kader in Thüringen. Der jahrelange Chef des "Thüringer Heimatschutzes" koordinierte die "Kameradschaften" in Thüringen und wurde 2001 als V-Mann enttarnt.
Redaktion beck-aktuell, 22. August 2019 (dpa).
Aus der Datenbank beck-online
Michaelis, Einstellung des NPD-Verbotsverfahrens,
NVwZ 2003, 943
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Wohlleben bestreitet Beschaffung von Waffe für NSU-Terroristen, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 16.12.2015 ,
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