Sturm­ge­wehr ver­letzt Pa­tent­recht

Die Aus­stat­tung des Sturm­ge­wehrs “Hae­nel CR 223“ ver­letzt die Pa­tent­rech­te des Her­stel­lers des vewen­de­ten Waf­fen­ver­schluss­sys­tems. Dies hat das Land­ge­richt Düs­sel­dorf mit Ur­teil vom 16.11.2021 ent­schie­den und An­sprü­che der Klä­ge­rin auf Un­ter­las­sung, Aus­kunft, Rech­nungs­le­gung, Rück­ruf und Ver­nich­tung sowie auf Fest­stel­lung von Scha­dens­er­satz und Rest­scha­dens­er­satz be­jaht.

Streit um Waf­fen­ver­schluss­sys­tem

Die Klä­ge­rin ist In­ha­be­rin des Eu­ro­päi­schen Pa­tents EP 2 018 508 B1 (Kla­ge­pa­tent), das sich mit einer be­stimm­ten Aus­ge­stal­tung eines Waf­fen­ver­schluss­sys­tems be­schäf­tigt. Die Be­klag­te bie­tet ein Sturm­ge­wehr mit der Be­zeich­nung “Hae­nel CR 223“ an. Die Par­tei­en strei­ten vor dem Land­ge­richt Düs­sel­dorf darum, ob die an­ge­grif­fe­ne Aus­füh­rungs­form der Be­klag­ten das Kla­ge­pa­tent ver­letzt, indem sie das ge­schütz­te Waf­fen­ver­schluss­sys­tem – ins­be­son­de­re Öff­nun­gen für eine schnel­le Was­ser­ab­lei­tung aus der Waffe – auf­weist.

LG be­jaht Pa­tent­ver­let­zung

Das Land­ge­richt Düs­sel­dorf hat der Klage auf Ver­let­zung des Pa­tent­rechts statt­ge­ge­ben und die An­sprü­che der Klä­ge­rin auf Un­ter­las­sung, Aus­kunft, Rech­nungs­le­gung, Rück­ruf und Ver­nich­tung sowie auf Fest­stel­lung von Scha­dens­er­satz und Rest­scha­dens­er­satz gegen die Be­klag­te als be­grün­det an­ge­se­hen. Zum Teil seien die An­sprü­che al­ler­dings ver­jährt. Da die Klä­ge­rin das Kla­ge­pa­tent in hie­si­gem Ver­let­zungs­rechts­streit durch eine Kom­bi­na­ti­on der er­teil­ten Pa­tent­an­sprü­che nur in einer ein­ge­schränk­ten Fas­sung gel­tend ge­macht hat, sah die Kam­mer sich nicht dazu ver­an­lasst, den Rechts­streit im Hin­blick auf das beim Bun­des­pa­tent­ge­richt an­hän­gi­ge Nich­tig­keits­ver­fah­ren (Az.: 7 Ni 29/20) aus­zu­set­zen.

LG Düsseldorf, Urteil vom 16.11.2021 - 4a O 68/20

Redaktion beck-aktuell, 18. November 2021.

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