Millionen mit Scheinrechnungen veruntreut: Drei Jahre Haft

Weil er die Stadt Langenfeld um fast zwei Millionen Euro gebracht hat, ist ein ehemaliger Mitarbeiter zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das Düsseldorfer Landgericht sprach den 55-Jährigen wegen Urkundenfälschung und Untreue in 446 Fällen schuldig. Der Ex-Mitarbeiter der Abteilung Gebäudemanagement hatte gestanden, die Stadt mehr als 20 Jahre lang mit Scheinrechnungen für Handwerker getäuscht zu haben.

Einziehung von 800.000 Euro angeordnet

Der größte Teil der Taten war bei Bekanntwerden der Fälle im Februar 2018 schon verjährt. Das Gericht ordnete die Einziehung von 800.000 Euro an. Der Angeklagte habe als Amtsträger das Vertrauen seines städtischen Dienstherren massiv missbraucht, befand das Gericht, auch wenn es ihm "wegen fehlender Kontrollen leicht gemacht wurde". Der Baufachmann war bei der Stadt Langenfeld für die Instandhaltung zuständig. Bis 2017 hatte er Aufträge bis zu einer Höhe von 3.000 Euro freihändig vergeben können. Erst dann hatte die Stadt die Grenze auf 1.200 Euro gesenkt.

Mann legte umfassendes Geständnis ab

Richter Jörg Schmidt hob das umfassende Geständnis des Mannes hervor. Außerdem habe er sich sehr um Wiedergutmachung bemüht und "alles, was er hatte, verkauft". Bisher hat der zweifache Vater der Stadt 425.000 Euro zurückgezahlt. Der Angeklagte war im Februar 2018 aufgeflogen. Er hatte seine Taten auch mit einer lebensbedrohlichen Gefäßerkrankung begründet. Er habe seine Familie absichern wollen. Staatsanwalt und Verteidiger verzichteten auf Rechtsmittel. Damit ist das Urteil rechtskräftig.

LG Düsseldorf

Redaktion beck-aktuell, 13. August 2021 (dpa).