Unter anderem Flüchtlingsunterkünfte angegriffen
Ein 36-Jähriger bekam wegen Beihilfe zu schwerem Landfriedensbruch zwei Jahre auf Bewährung. Er muss zudem 3.000 Euro an ein Demokratieprojekt zahlen. Nach Überzeugung des Gerichts haben die Neonazis mit der 2015 gegründeten "Freien Kameradschaft Dresden" (FKD) in verschiedener Beteiligung Polizisten bei rechtsextremen Krawallen in Heidenau attackiert, waren an Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte und Andersdenkende, am Überfall auf ein Dresdner Wohnprojekt und an der Randale von Hooligans und Neonazis Anfang 2016 in Leipzig-Connewitz beteiligt. Es sei klar gewesen, dass die FKD eine kriminelle Vereinigung ist und spätestens seit Heidenau, dass sie nicht nur Demonstrationen organisiert, "sondern sich an Gewalttaten beteiligt", sagte der Vorsitzende Richter.
Urteile noch nicht rechtskräftig
Die Generalstaatsanwaltschaft hatte Freiheitsstrafen zwischen zwei Jahren und neun Monaten sowie vier Jahren und neun Monaten gefordert, die Verteidiger auf Freispruch oder Bewährung plädiert. Der Prozess vor der Staatsschutzkammer hatte im November 2018 gegen vier Männer begonnen, ein Verfahren aber war 2019 abgetrennt und ein 32-Jähriger zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Die Urteile des LG Dresden sind noch nicht rechtskräftig.