Bruder im Schlaf erstochen
Der Prozess fand komplett hinter verschlossenen Türen statt. Der dreijährige Junge war laut Obduktionsergebnis im November 2019 mit 28 Stichen im Schlaf getötet worden. Die Eltern waren nicht in der Wohnung, als die Tat passierte. Angehörige fanden schließlich die Leiche des Jungen und alarmierten die Polizei.
Rivalität als Tatmotiv
Die 15-Jährige wurde einen Tag später im etwa neun Kilometer entfernten Lemgo festgenommen. Ein Zeuge hatte sie auf ihrer Flucht entdeckt und die Einsatzkräfte gerufen. Als ein Beamter die 15-Jährige festnahm, leistete sie keinen Widerstand und war nach Angaben der Detmolder Staatsanwaltschaft in "ruhiger Verfassung“. Das Motiv für die Tat hätten die Richter in Rivalitäten zwischen den Geschwistern gesehen, sagte der Sprecher. Sie sahen zudem das Mordmerkmal Heimtücke als erfüllt an. Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer acht Jahre Jugendstrafe gefordert, die Verteidigung sechs bis sieben Jahre.