LG Bielefeld: Veruntreuung von 1,4 Millionen Euro bringt Bankkassierer Haftstrafe ein

Weil er sich über Jahre hinweg am Tresor bediente und so 1,44 Millionen Euro veruntreut hat, ist ein Sparkassen-Kassierer zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht Bielefeld sah es in seinem Urteil vom 24.04.2017 als erwiesen an, dass der 46 Jahre alte Mitarbeiter einer Filiale im nordrhein-westfälischen Rietberg zwischen 2012 und 2015 mindestens 65 Mal zugegriffen hatte.

Fehlende Kontrollmechanismen machten Straftat möglich

Das Minus in der Kasse verschleierte der Angeklagte durch ein komplexes System aus Buchungen. Der Angeklagte habe das blinde Vertrauen seiner Kollegen missbraucht, betonten die Richter. Gleichzeitig hätten fehlende Kontrollmechanismen den jahrelangen Betrug überhaupt möglich gemacht.

Schulden für Tat ausschlaggebend

Den größten Teil des Geldes verwendete der Angeklagte, um Schulden zu begleichen und um den Forderungen eines dubiosen Geschäftspartners nachzukommen, der ihn unter Druck gesetzt haben soll. Dabei war es laut Geständnis des Angeklagten ursprünglich darum gegangen, einen Kosmetikvertrieb auf dem Balkan aufzubauen. Schließlich hatte der Angeklagte jedoch nur Geld nachgeschossen, weil der Partner drohte, er werde die geleisteten Investitionen sonst nie wiedersehen.

Redaktion beck-aktuell, 25. April 2017 (dpa).

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