Länder starten Vorstoß für mehr Bundesmittel in der Bildung

Sechs Bundesländer wollen im Bundesrat eine Grundgesetzänderung anstoßen, um mehr Bundesmittel für die Schulbildung zu bekommen. "Die Digitalisierung ist ein Kraftakt für alle Länder und deswegen ist es wichtig, dass der Bund einsteigt in die Finanzierung", sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach einer Kabinettssitzung am 05.09.2017 in Mainz. Auch die Inklusion – also der gemeinsame Schulunterricht von Kindern mit und ohne Behinderungen – und der weitere Ausbau des Ganztagsangebots könnten mit Bundesmitteln mehr Fahrt gewinnen.

Aufhebung des Kooperationsverbots gefordert

Den Entschließungsantrag wollen Berlin, Brandenburg, Bremen, Niedersachsen sowie Rheinland-Pfalz und Thüringen gemeinsam einbringen. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, mit den Ländern zu verhandeln, um das seit 2006 im Grundgesetz verankerte Kooperationsverbot aufzuheben. Diese Frage werde dann auch im nächsten Bundestag auf der Tagesordnung stehen, sagte Dreyer. Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) erklärte zu dem Kabinettsbeschluss: "Der Bund hat das Geld und sollte es im Bildungsbereich auch einsetzen dürfen."

Kritik an ausstehender Umsetzung des "Digitalpakts"

Dreyer kritisierte, dass der im Oktober 2016 von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) angekündigte "Digitalpakt" mit fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung an den Schulen bislang nicht umgesetzt sei. "Die Milliarden von Frau Wanka sind versprochen gewesen, aber nie im Haushalt eingestellt worden vom Bund."

Redaktion beck-aktuell, 6. September 2017 (dpa).

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