Mindestens sechs Zivilisten gefoltert
Der Angeklagte soll einen internen Geheimdienst der albanischen Miliz geleitet haben. In einem Straflager bei Pristina sollen er und seine Untergebenen im April 1999 mindestens sechs Zivilisten grausam gefoltert haben, einer der Männer sei ermordet worden. Die Opfer waren nach Angaben der Anklage alle Kosovo-Albaner, die von der KLA als "Kollaborateure" angesehen worden waren. Zahlreiche Zeugen, darunter einige Opfer, wurden in dem Prozess befragt. Mustafa, der 2020 in Pristina festgenommen wurde, hatte vor den Richtern seine Unschuld beteuert.
KLA kämpfte gegen serbische Truppen
Während des Kosovo-Krieges von 1998 bis 1999 hatte die KLA gegen serbische Truppen gekämpft, um die Unabhängigkeit des vorwiegend von Albanern bewohnten Kosovo von Serbien zu erlangen. Das gelang schließlich mit Hilfe der Nato. Das Sondergericht wurde auf internationalen Druck 2015 errichtet. Es ist Teil des Justizsystems des Kosovo, doch besetzt mit internationalen Richtern und Anklägern. Wegen großen Drucks auf Zeugen wurde das Gericht nach Den Haag verlegt. Es soll Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verfolgen. Die Vorsitzende Richterin sprach das Urteil am Freitag "im Namen des Volkes von Kosovo".