Klimaschutzgesetz in Spanien verabschiedet

Spanien zieht im Kampf gegen den Klimawandel an: Das Parlament hat in Madrid ein Gesetz verabschiedet, wonach das Land spätestens bis 2050 klimaneutral werden soll. Treibhausgasemissionen sollen bis dahin in allen Bereichen wie Industrie, Verkehr oder Landwirtschaft völlig oder fast vollständig vermieden werden.

Klimaneutral bis 2050

Das Gesetz schreibt unter anderem vor, dass bis 2030 die CO2-Emissionen um 23% niedriger liegen sollen als 1990 und dass mindestens 42% des Endverbrauchs an Energie aus erneuerbaren Quellen stammen sollen. Bis 2050 soll die gesamte Energieerzeugung des Landes mit erneuerbaren Ressourcen erfolgen, und bereits im Jahr 2030 soll dieser Anteil auf 74% steigen. Dieser Wert lag im vergangenen Jahr bei 44%. Der Verkauf von umweltverschmutzenden Fahrzeugen soll bis 2040 verboten werden. Der Verkehr soll zunehmend aus den Innenstädten verdrängt werden.

Ribera: Gefahr durch Wegschauen und Ignoranz

Das Gesetz sei "ein Meilenstein", "der schon lange nötig war", sagte die Ministerin für Ökologischen Übergang der linken Regierung, Teresa Ribera. In Anspielung auf den Widerstand der Opposition betonte sie: "Das Gefährlichste ist, die Realität nicht sehen zu wollen, sie zu ignorieren und einfach wegzuschauen". Die Abgeordneten der rechtspopulistischen Partei Vox hatten gegen das "Gesetz zum Klimawandel und für die Energiewende" votiert, die Vertreter der konservativen Opposition hatten sich enthalten. Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und WWF begrüßten die Verabschiedung, betonten aber, dass das Gesetz nicht ehrgeizig genug sei.

Redaktion beck-aktuell, 14. Mai 2021 (dpa).