Keine Reform des Bundeswehr-Gesetzes – Ärger in der Koalition

Die geplante Begrenzung der Parlamentsrechte bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr ist vorerst vom Tisch. Vor der Bundestagswahl wird es voraussichtlich keine Reform mehr geben, hieß es am 15.02.2017 aus der SPD. Danach haben sich Teile der CDU/CSU-Fraktion vom gemeinsamen Gesetzentwurf distanziert, weil sich die Union mit ihrer Maximalforderung nach Vorratsbeschlüssen nicht habe durchsetzen können. Zuerst hatte das ARD-Hauptstadtstudio über diesen Vorgang berichtet.

Entsendung deutscher Soldaten ins Ausland sollte beschleunigt werden

Das Vorhaben liegt bereits seit über einem Jahr im Bundestag. Die Reform sollte vor allem die Entsendung deutscher Soldaten ins Ausland beschleunigen. Vorgesehen war etwa, dass der Bundestag bei reinen Ausbildungsmissionen und humanitären Hilfseinsätzen nicht mehr zustimmen muss. Pauschale Vorratsbeschlüsse für bestimmte Nato-Einsätze sollte es jedoch weiterhin nicht geben.

Blockade von Projekten angedroht

Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Rainer Arnold, reagierte verärgert auf die jüngste Entwicklung. Der Koalitionspartner verhalte sich trotzig "wie ein kleines Kind, das sein Spielzeug nicht kriegt". Als Konsequenz drohte der Sozialdemokrat mit einer Blockade von Projekten, die eher der Union als der SPD am Herzen liegen. Schließlich sei eine Koalition "ein Geben und Nehmen", erklärte Arnold.

Redaktion beck-aktuell, 15. Februar 2017 (dpa).

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