Keine neue Prüfung im Mordfall Olof Palme

Die Einstellung der Ermittlungen im Mordfall Olof Palme kommt nicht noch einmal auf den Prüfstand. Es gebe keine besonderen Gründe, die eine erneute Prüfung des Beschlusses der Staatsanwaltschaft rechtfertigten, teilte die schwedische Staatsanwaltschaft am 30.09.2020 mit. Der damalige schwedische Regierungschef war im Februar 1986 auf dem Heimweg aus einem Stockholmer Kino niedergeschossen worden.

Mutmaßlicher Täter lebt nicht mehr

Mehr als 34 Jahre nach dem Mord hatten die Ermittler Mitte Juni 2020 einen mittlerweile gestorbenen Mann als mutmaßlichen Täter benannt. Weil dieser bereits 2000 gestorben war, kann jedoch keine Anklage mehr gegen ihn erhoben werden. Der zuständige Staatsanwalt Krister Petersson hatte die Ermittlungen deshalb eingestellt. Alle offenen Fragen zum Palme-Mord konnten somit aber nicht ausgeräumt werden.

Keine speziellen Gründe für Prüfung ersichtlich

Gemäß der schwedischen Verfahrensordnung kann der Beschluss eines Staatsanwalts von einem höheren Staatsanwalt überprüft werden. Dies war nach dem Entschluss von Petersson in einer Reihe von Anträgen bei der Staatsanwaltschaft erbeten worden. Dass dem nicht nachgekommen werde, begründete Staatsanwalt Lennart Guné nun damit, dass für eine Prüfung besondere Gründe vorliegen müssten, sofern die Antragsteller nicht Verdächtige, Opfer oder deren Angehörige seien. Keiner der Antragsteller habe eine solche Verbindung zu den eingestellten Untersuchungen, es lägen auch keine speziellen Gründe vor.

Redaktion beck-aktuell, 30. September 2020 (dpa).