Kartellamt verhängt Millionen-Buße für Absprachen bei Großbaustellen

Das Bundeskartellamt hat Bußgelder von insgesamt 110 Millionen Euro gegen elf Unternehmen verhängt, die sich bei Großaufträgen für die technische Ausrüstung von Kraftwerken, Industrieanlagen oder Einkaufszentren abgesprochen haben sollen. "Insgesamt haben wir wettbewerbsbeschränkende Verhaltensweisen bei 37 verschiedenen Ausschreibungen im Zeitraum von 2005 bis 2014 nachgewiesen", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt am 27.03.2020. Absprachen habe es vor allem bei Ausschreibungen für Leistungen aus den Bereichen Heizung, Klima/Lüftung und Sanitär gegeben.

Kronzeuge brachte Ermittlungen in Gang

Die Ermittlungen der Wettbewerbshüter und der Staatsanwaltschaft München waren durch einen Kronzeugen in Gang gekommen. Der Zeuge habe sich beim Kartellamt gemeldet, weil Presseveröffentlichungen über Absprachen bei Aufträgen für die Steinkohlekraftwerke in Hamm-Uentrop in Nordrhein-Westfalen und Eemshaven in den Niederlanden drohten. Ein Teil der Firmen habe bei der Aufklärung kooperiert und deshalb von der Bonusregelung beim Bußgeld profitiert. Gegen den Einspruch von drei Firmen gegen das Bußgeld muss das Oberlandesgericht Düsseldorf entscheiden.

Redaktion beck-aktuell, 30. März 2020 (dpa).