Kanada reicht im Abgasskandal Klage gegen VW ein

Kanada verklagt Volkswagen im Dieselskandal: Wegen manipulierter Abgaswerte und der Verbreitung irreführender Informationen hat die kanadische Regierung Klage gegen den Wolfsburger Autobauer eingereicht. Das teilte Kanadas Regierung am 09.12.2019 (Ortszeit) in Toronto mit.

Vierjährige Untersuchungen des Umweltministeriums vorausgegangen

Im Detail wirft Kanada dem Konzern vor, zwischen Januar 2008 und Dezember 2015 fast 128.000 Fahrzeuge in das Land ausgeführt zu haben, die mit einer Software ausgestattet gewesen seien, um Verstöße gegen kanadische Abgasnormen zu verbergen. Damit habe Volkswagen gegen Umweltschutzgesetze des Landes verstoßen. Die Klage sei nach vierjährigen Untersuchungen des kanadischen Umweltministeriums eingereicht worden, schrieb die Regierung.

Vergleichslösung soll zur Prüfung vorgelegt werden

Volkswagen erklärte, das Unternehmen habe bei der Untersuchung der Behörde umfassend kooperiert. Bei einer Anhörung am 13.12.2019 vor einem Gericht in Ontario würden beide Parteien eine Vergleichslösung zur Prüfung vorlegen. Einzelheiten dazu würden in dieser mündlichen Verhandlung vorgestellt.

In großem Stil bei Abgasreinigung von Dieselmotoren betrogen

Volkswagen hatte im September 2015 auf Druck der US-Behörden zugegeben, in großem Stil bei der Abgasreinigung von Dieselmotoren betrogen zu haben. Der Konzern räumte ein, die Abgas-Software bestimmter Dieselmotoren so eingestellt zu haben, dass im tatsächlichen Betrieb auf der Straße deutlich mehr giftige Stickoxide (NOx) ausgestoßen wurden als in Schadstofftests.

Redaktion beck-aktuell, 11. Dezember 2019 (dpa).

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