Vorwurf ist nicht neu
Wegen der großen Marktmacht des Konzerns könnten sich kleinere Verkäufer nicht wehren, und Endkunden würden letztlich überhöhte Preise zahlen. "Die Realität ist: Viele der Produkte, die wir im Internet kaufen, wären bei freien Marktkräften günstiger", sagte Bonta. Für Hunderttausende Drittanbieter stelle Amazons Onlinemarktplatz quasi ihr gesamtes Geschäft dar, argumentierte der Staatsanwalt. Durch die hohe Abhängigkeit könne das Unternehmen ihnen die Bedingungen diktieren. Kritiker werfen Amazon schon lange den Missbrauch seiner Marktmacht vor. Zu den Anschuldigungen zählt auch, dass der Konzern seine eigenen Marken auf der Plattform bevorteile, Handelsdaten zur Ausspähung von Drittanbietern nutze und deren Produktideen kopiere.
Onlineversandhändler wehrt sich
Ein Amazon-Sprecher erklärte, Verkäufer setzten ihre eigenen Preise für die Produkte, die sie über Amazon anböten. "Amazon ist stolz darauf, dass wir niedrige Preise über die breiteste Auswahl anbieten, und wie jedes Geschäft behalten wir uns das Recht vor, Angebote an Kunden nicht hervorzuheben, die nicht konkurrenzfähig bepreist sind." Mit den geforderten Änderungen würde Amazon zu höheren Preise für Kunden gezwungen, was gegen Kernziele des Kartellrechts ginge, argumentierte der Konzern. Man hoffe, dass das Gericht in Kalifornien die Klage umgehend zurückweise.