Kabinett will Wagniskapitalfinanzierung durch ERP-Sondervermögen anschieben

Das Kabinett hat am 02.08.2017 den Entwurf des ERP-Wirtschaftsplangesetzes 2018 beschlossen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilt, werden kleinen und mittleren Unternehmen damit Finanzierungen und Beteiligungskapital von rund 6,75 Mliiarden Euro im Jahr 2018 ermöglicht. Zudem werde das Engagement der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Bereich der Wagniskapital- und Beteiligungsfinanzierung in Deutschland erleichtert und mit Mitteln des ERP-Sondervermögens ausgebaut.

Start-ups sollen sich besser etablieren können

"Bei der Gründungsfinanzierung sind wir in Deutschland mittlerweile gut aufgestellt“, sagte der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Matthias Machnig. Mit dem aktuellen Beschluss habe das Kabinett darüber hinaus die bisherige Finanzierungslücke geschlossen und einen wichtigen Schritt für die Verbesserung der Wagniskapitalfinanzierung gemacht. Aus dem ERP-Sondervermögen werde künftig das Engagement der neuen KfW-Beteiligungsgesellschaft finanziert, über die dem Markt doppelt so viel Kapital bereitgestellt wird wie bisher. "Das ermöglicht es erfolgreichen Start-ups zu wachsen, Arbeitsplätze zu sichern und besser am Markt Fuß zu fassen", so Machnig.

Investitionsvolumen der KfW wird verdoppelt

Hierzu werde die KfW eine Tochtergesellschaft gründen, in der das Beteiligungsgeschäft künftig stattfinden wird. Das Investitionsvolumen der KfW wird laut Wirtschaftsministerium von derzeit 100 Millionen Euro pro Jahr bis 2020 auf 200 Millionen Euro jährlich verdoppelt werden. Dieser Ausbau führe zu einem Zusagevolumen in der KfW-Wagniskapital- und Beteiligungsfinanzierung in Höhe von rund zwei Milliarden Euro in den nächsten rund zehn Jahren.

Förderung der deutschen Wirtschaft durch ERP-Sondervermögen hat Tradition

Das ERP-Sondervermögen fördert seit über 60 Jahren die Wirtschaft in Deutschland. Es stammt aus Mitteln des Marshallplans und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie verwaltet. Im Fokus der Förderung stehen kleine und mittlere Unternehmen, die in ihrer Finanzierungssituation oftmals gegenüber Großunternehmen strukturell benachteiligt sind.

Redaktion beck-aktuell, 3. August 2017.

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