Finanzierung soll einfacher werden
Das Bundeswirtschafts- und das Bundesbildungsministerium haben die Nationale Strategie gemeinsam erarbeitet.
Beim Zugang zu Fremdkapital seien gemeinnützige Unternehmen benachteiligt. Bisherige Wagniskapitalinstrumente fokussierten stark auf schnelles Wachstum und Verkauf der Unternehmensanteile. Für gemeinwohlorientierte Unternehmen seien Mezzanine-Instrumente oft geeigneter. Daher wollen die Ministerien den Invest-Zuschuss auch für diese Finanzierungen öffnen. Geplant sei auch, die Bedingungen der Mikro-Mezzanine-Fonds zu verbessern.
Bei der Gründungsfinanzierung sollen Unterstützungsprogramme wie EXIST verstärkt Kriterien der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Frauen, die besonders häufig gemeinwohlorientiert gründen, sollen über EXIST Women besonders gefördert werden. Bedarfsgerechte Gründungsberatung, Anlaufstellen und Netzwerke seien für junge Unternehmen Gold wert, so das Bundeswirtschaftsministerium. Deshalb werde weiter in den Ausbau des Ökosystems gemeinwohlorientierter Unternehmen investiert.
Bessere rechtliche Rahmenbedingungen geplant
Um gemeinwohlorientierten Unternehmen den Gründungsprozess zu erleichtern, soll zudem das Genossenschaftsrecht weiter digitalisiert und das Gesellschaftsrecht verbessert werden. Auch das Gemeinnützigkeitsrecht soll nach der Nationalen Strategie effizienter werden – unter anderem durch den Abbau von Bürokratie.
"Gemeinwohlorientierte Unternehmen spielen nicht nur als Treiber Sozialer Innovationen eine wichtige Rolle, sondern sie lösen als wichtiger Wirtschaftsfaktor gesellschaftliche Herausforderungen mit unternehmerischen Mitteln“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger wies auf die Bedeutung sozialer Innovationen hin: "Wir brauchen kreative und unternehmerische Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen", so die FDP-Politikerin.