Offensive Vermarktung der Produkte an jüngere Zielgruppen
Mit seinen neuartigen aromatisierten E-Zigaretten, die wie USB-Sticks aussehen, hatte Juul zeitweise reißenden Absatz gefunden. Doch dann geriet das Start-up aus San Francisco wegen seiner Werbekampagnen und offensiven Vermarktung der Produkte an jüngere Zielgruppen stark in die Kritik und ins Visier von Aufsichts- und Justizbehörden. Juul erklärte in einer Stellungnahme, dass es bei dem nun vereinbarten Vergleich um "Angelegenheiten der Vergangenheit" gehe. Die Firma habe sich und ihre Geschäftspraktiken bereits 2019 ganz neu aufgestellt.
Marketing an unter 35-Jährige verboten
Insgesamt hat Juul in den USA jetzt nach eigenen Angaben Verfahren von 37 Bundesstaaten und Puerto Rico beigelegt. Der jüngste Vergleich verbietet der Firma unter anderem Marketing, das sich an unter 35-Jährige richtet. "Juul hat seine Werbekampagnen zynisch so kalkuliert, dass sie eine neue Generation von Nikotin-Abhängigen verursachten", sagte Connecticuts Staatsanwalt Tong. Die Krise von Juul belastet auch den Marlboro-Hersteller Altria. Er war im Dezember 2018 für 12,8 Milliarden Dollar mit 35% bei Juul eingestiegen. Inzwischen ist die Beteiligung fast komplett abgeschrieben.