Im Zuge von Steuerermittlungen hat die französische Justiz gestern die Pariser Zentrale der US-Beratungsfirma McKinsey durchsucht. Es gehe um den Verdacht der Verschleierung des schweren Steuerbetrugs, teilte die Finanzstaatsanwaltschaft mit. Die Untersuchungen laufen seit Ende März. Einem Senatsbericht von Mitte März zufolge soll McKinsey über mindestens zehn Jahre hinweg in Frankreich keinerlei Steuern gezahlt haben. Die Firma beteuert, sich an die Gesetze gehalten zu haben.
Mehr externe Beratung
Der Fall hatte vor der Präsidentschaftswahl auch deshalb für Aufregung gesorgt, weil die staatlichen Ausgaben für externe Beratung in der Amtszeit von Präsident Emmanuel Macron deutlich gestiegen waren. Dem Bericht des Senats zufolge ist die Beauftragung von Beratern inzwischen zur Regel geworden. Eine Kommission verlangte Transparenz, klare Regeln und eine systematische Bewertung der nach außen vergebenen Aufträge.
Gitta Kharraz, Redaktion beck-aktuell, 25. Mai 2022 (dpa).
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