Juristinnenbund schlägt Maßnahmen für geschlechtergerechte Unternehmenskultur vor

Der Deutsche Juristinnenbund (djb) hat einen Entwurf eines Gleichstellungsgesetzes für die Privatwirtschaft konzipiert. Ziel sei eine Unternehmenskultur, die gleiche Verwirklichungschancen für alle Geschlechter garantiere. Der Gender Pay Gap liege noch immer bei 18%, teilte der djb am Equal Pay Day mit. Dies zeige deutlich, dass die bisherigen antidiskriminierungsrechtlichen Bestimmungen nicht ausreichen.

djb: Strategie einer regulierten Selbstregulierung

Die Konzeption wählt laut djb einen ganzheitlichen Präventionsansatz, der dazu führen soll, dass eine geschlechtergerechte Unternehmenskultur diskriminierende Strukturen ablöst. Neben dem seit Jahren von vielen feministischen Organisationen geforderten Verbandsklagerecht verfolge die djb-Konzeption die Strategie einer regulierten Selbstregulierung. Das bedeute, Unternehmen müssten verpflichtet werden, ihre Diskriminierungsstrukturen, wie etwa benachteiligende Entgeltstrukturen und Entgeltpraxis, selbst zu erkennen, deren Gründe zu analysieren und schließlich Veränderungspotenzial zu ermitteln und auszuschöpfen. Dabei gelte es neben dem Geschlecht auch weitere soziodemografische Aspekte bei der Prüfung gleicher Verwirklichungschancen im Blick zu haben. Gewährleistet werden solle die Durchsetzung durch Berichtspflichten an externe staatlich zertifizierte Institutionen, positive Reaktionen wie steuerliche oder sozialrechtliche Erleichterungen und zur Not auch durch Bußgelder.

Redaktion beck-aktuell, 7. März 2022.