Jugendliche schlagen Leitlinien für soziale Netzwerke vor

Jugendliche wollen weniger Markt- und Datenmacht der Anbieter sozialer Netzwerke und wünschen sich mehr Einfluss und Kontrolle der Zivilgesellschaft. Dies ergibt sich aus den neuen Leitlinien für jugendgerechte soziale Netzwerke, die im Rahmen eines vom Deutschen Bundesjugendring (DBJR) unterstützen Projekts von Jugendlichen erarbeitet wurden. Die Leitlinien wurden heute dem Bundesjustizministerium übergeben.

Klare und vor allem zeitnahe Reaktion auf Anliegen

Im Fokus der Leitlinien stehen vor allem die Themen Datensouveränität, Transparenz, effektiver Schutz vor Hassbotschaften und Manipulationen, Interoperabilität sowie der barrierefreie Zugang auf Plattformen. Die Jugendlichen wollten selbst bestimmen, welche Inhalte ihnen angezeigt werden und nicht durch Algorithmen manipuliert werden. Junge Menschen erwarten von den Anbietern sozialer Netzwerke zudem eine klare und vor allem zeitnahe Reaktion auf ihre Anliegen.

Machtlosigkeit gegenüber den Anbietern

"Im Falle Sozialer Netzwerke sind Kinder und Jugendliche sehr aktiv, sie spüren aber ihre Machtlosigkeit gegenüber den Anbietern, wenn es um jugendgerechte Bedingungen und Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern geht", sagte die stellvertretende DBJR-Vorsitzende Daniela Broda. Mit den Leitlinien könne sich das ändern.

Redaktion beck-aktuell, 20. August 2021.