USA: Johnson & Johnson soll wegen fehlerhafter Hüftimplantate Schadenersatz in Milliardenhöhe zahlen

Ein Skandal um fehlerhafte Hüftimplantate kommt den US-Konzern Johnson & Johnson (J&J) möglicherweise teuer zu stehen. Ein Gericht in Dallas im US-Bundesstaat Texas entschied am 01.12.2016 zugunsten einer Gruppe von Klägern, die den Konzern auf Schadenersatz verklagt hatten. J&J soll nun mehr als eine Milliarde Dollar (rund 940 Millionen Euro) zahlen. Der Konzern will die Entscheidung des Gerichts anfechten.

In Kenntnis der Mängel keine ausreichende Information über Risiken

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Konzern, der neben Arzneimitteln und Konsumgütern auch Medizintechnik anbietet, von den Mängeln der Implantate wusste, aber weder Ärzte noch Patienten ausreichend über die Risiken informiert hatte. J&J hatte den Verkauf der betroffenen Produkte, die von der Tochter DePuy hergestellt wurden, 2013 gestoppt. Dem Konzern drohen noch fast 9.000 weitere Klagen in diesem Zusammenhang.

Implantante für J&J schon länger Ärgernis

J&J hat schon seit längerem Ärger wegen seiner Implantate. 2010 mussten die Amerikaner 93.000 künstliche Hüftgelenke einer anderen Modellreihe zurückrufen und später dann 2,5 Milliarden Dollar für die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten zahlen.

Redaktion beck-aktuell, 5. Dezember 2016 (dpa).