Italien: Lebenslänglich für südamerikanische Ex-Diktatoren im Zusammenhang mit "Plan Condor"

Wegen des Verschwindens von 23 Italienern im Rahmen des sogenannten "Plan Condor" hat ein Gericht in Rom am 18.01.2017 mehrere frühere südamerikanische Staatschefs, Militärs und Geheimdienstagenten in Abwesenheit zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.

Opfer wurden verschleppt, gefoltert und ermordet

Im Rahmen des "Plan Condor" kooperierten Militärdiktaturen in Südamerika in den 1970er und 1980er Jahren miteinander. Opfer - oft linke Aktivisten und Oppositionelle sollen in mehreren Fällen über die Grenzen gebracht, den Militärs in befreundeten Staaten übergeben und von ihnen gefoltert und ermordet worden sein. Viele Schicksale blieben ungeklärt, so wie die der 23 Italiener.

Angeklagte in Abwesenheit verurteilt

Das römische Gericht verurteilte insgesamt acht Angeklagte zu einer lebenslangen Haft; darunter den früheren peruanischen Diktator Francisco Morales Bermúdez, Boliviens Ex-Diktator Luis García Meza, seinen Innenminister Luis Arce Gomez und Uruguays früheren Außenminister Juan Carlos Blanco. Die Angeklagten wurden in Abwesenheit verurteilt und sitzen in mehreren Fällen bereits in ihren Ländern lange Haftstrafen ab.

Redaktion beck-aktuell, 19. Januar 2017 (dpa).

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