Italien: Berlusconi in Bestechungsprozess freigesprochen

Ein Gericht in Siena hat den früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi in einem Prozess im Zusammenhang mit seinen "Bunga-Bunga-Partys" freigesprochen. Das berichteten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos am Donnerstag. Demnach sah das Gericht den Sachverhalt als nicht bewiesen an. Berlusconi wurde vorgeworfen, Zeugen für Falschaussagen zu den Partys mit jungen Frauen bestochen zu haben.

Berlusconi auch in Mailand wegen Bestechung angeklagt

Auch ein mitangeklagter Musiker wurde den Agenturberichten zufolge freigesprochen. Ansa zitierte Berlusconis Anwälte, die von einem großartigen Ergebnis sprachen. Berlusconi sei zufrieden. Er reiste am Donnerstag nach Brüssel. Dort traf er am Rande des Gipfels der EU-Staats- und Regierungschefs auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), wie er auf Facebook schrieb. Der in Italien oft nur "Cavaliere" (Ritter) genannte Chef der konservativen Partei Forza Italia ist auch in Mailand wegen Bestechung angeklagt. Das Gericht in der norditalienischen Metropole wollte zuletzt ein Gutachten zu Berlusconis psychischem und physischem Zustand erstellen lassen, der 85-Jährige weigerte sich aber. Der Fortgang des Prozesses dort war zunächst unklar. Berlusconis Partei ist seit Mitte Februar Teil des Regierungsbündnisses von Ministerpräsident Mario Draghi in Rom.

Redaktion beck-aktuell, 22. Oktober 2021 (dpa).