Vorwurf der Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Gbagbo hatte 2010 seine Wahlniederlage nicht anerkannt. Bei der folgenden Gewaltexplosion waren in dem westafrikanischen Land rund 3.000 Menschen getötet worden. 2011 war der Ex-Präsident von der Elfenbeinküste dem Weltstrafgericht ausgeliefert worden. Gbagbo und sein Vertrauter, Ex-Jugendminister Charles Blé Goudé (49), standen seit 2016 drei Jahre lang vor dem Gericht. Verhandelt wurde der Vorwurf von Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie Morden und Vergewaltigungen. Gbagbo war das erste ehemalige Staatsoberhaupt, dem das Gericht jemals den Prozess gemacht hatte.
Weltstrafgericht bestätigt Freispruch
2019 waren sowohl Gbagbo als auch Goudé freigesprochen worden, weil die Beweislage der Anklage nach Ansicht der Richter “außergewöhnlich schwach“ war. Beide wurden damals schon vorläufig aus der Haft entlassen. Der Freispruch ist eine der schwersten Schlappen für Chefanklägerin Fatou Bensouda. Nach dem Urteil hatte die Anklage Berufung eingelegt und schwere rechtliche Verstöße und Verfahrensfehler angeführt. Nun sind Gbagbo und Goudé von der Berufungskammer mehrheitlich von allen Anklagepunkten endgültig freigesprochen worden.