IStGH spricht Opfern im Kongo 30 Millionen Euro Entschädigung zu

Das Weltstrafgericht hat Opfern schwerer Kriegsverbrechen im Kongo Entschädigungen in Höhe von 30 Millionen US-Dollar zugesprochen. Ehemalige Kindersoldaten und Opfer sexueller Gewalt des verurteilten ehemaligen Milizenführers Bosco Ntaganda (47) hätten ein Recht auf Schadenersatz, entschied der Internationale Strafgerichtshof am Montag in Den Haag. Es ist die bisher höchste Summe, die das Gericht Opfern zugesprochen hat.

Trust-Fund für Opfer soll Entschädigung aufbringen

Ntaganda sei aber mittellos, stellte das Gericht fest. Daher soll die Entschädigung vom Trust-Fund für Opfer aufgebracht werden. Der Fonds war von den Vertragsstaaten des Gerichts eingerichtet worden, um Opfer von Kriegsverbrechen zu unterstützen. Der Fonds soll nach dem Urteil auch einen Plan zur Verwendung des Geldes aufstellen. Vorrangig solle Opfern sexueller Gewalt, Menschen mit körperlichen Schäden und ehemaligen Kindersoldaten geholfen werden.

Verurteilung wegen Morden und Einsatz von Kindersoldaten

Ntaganda wurde 2019 wegen schwerster Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt, darunter Morde, sexuelle Gewalt und der Einsatz von Kindersoldaten. Der Ex-Kommandant mit dem Beinamen "Terminator" war für Massaker 2002 und 2003 schuldig befunden worden. Er hatte Berufung gegen das Urteil eingelegt.

IStGH, Keine Angabe vom 08.03.2021

Redaktion beck-aktuell, 8. März 2021 (dpa).