Israelisches Gericht verurteilt Hamas zu Millionenstrafe

Ein Bezirksgericht in Jerusalem hat die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas zu einer millionenschweren Entschädigungszahlung verurteilt. Es sah als erwiesen hat, dass Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation für die Ermordung von drei israelischen Jugendlichen im Jahr 2014 im Westjordanland verantwortlich waren. Eine Sprecherin bestätigte die Entscheidung des Gerichts, nach dem die Hamas umgerechnet rund zehn Millionen Euro an die Hinterbliebenen zahlen muss.

Ermordung von drei jüdischen Jugendlichen entfesselte Gewaltspirale

Die Ermordung der drei jüdischen und anschließend eines arabischen Jugendlichen hatte im Sommer 2014 eine Gewaltspirale in Gang gesetzt. Der dritte Gaza-Krieg brach aus. Während der 50-tägigen Kämpfe wurden rund 2.250 Palästinenser und mehr als 70 Israelis getötet. Die pro-israelische Bürgerrechtsorganisation Schurat Hadin hatte die Klage im Namen der Angehörigen der Opfer eingereicht und ursprünglich rund 137 Millionen Euro gefordert.

Klägerorganisation hält Entschädigungszahlung für zu niedrig

Die Organisation kritisierte die Entschädigungszahlung als viel zu niedrig und kündigte an, das Urteil anzufechten. Ein Sprecher von Schurat Hadin sagte, die erstrittene Summe könne von Zahlungen Israels an die Palästinenserbehörde im Westjordanland einbehalten werden. Israel sammelt für die Palästinensische Autonomiebehörde Steuern und Zölle ein. Der Sprecher sagte, die Palästinenserbehörde zahle wiederum monatlich Millionensummen an die Hamas im Gazastreifen.

Redaktion beck-aktuell, 14. September 2021 (dpa).