Israel: Gericht stoppt Gasfeld-Arbeiten kurz vor Exportbeginn

Kurz vor dem Exportbeginn von Gas nach Ägypten hat ein israelisches Gericht überraschend Arbeiten am Gasfeld Leviathan im Mittelmeer gestoppt. Hintergrund ist eine Petition von Kommunen nahe der Küste wegen der Furcht vor giftigen Gasen, die bei den anstehenden Arbeiten zur Gasförderung austreten sollen. Eine entsprechende Anhörung sollte am 18.12.2019 stattfinden, wie das Jerusalemer Bezirksgericht mitteilte. Erst am 16.12.2019 hatte Israels Energieminister Juval Steinitz den Export von Erdgas ins Nachbarland Ägypten genehmigt.

Teilhaber der Gas-Plattform weisen Vorwürfe zurück

Die Teilhaber der Gas-Plattform wiesen die Vorwürfe zurück. Eine Umweltverschmutzung der Küste durch die Gasförderung sei nicht zu erwarten, hieß es in einer Stellungnahme. Dies hätten auch die zuständigen Behörden bestätigt.

Auch Exporte nach Jordanien geplant

Steinitz hatte am 16.12.2019 nach Angaben seines Büros betont: "Israel wird zum ersten Mal in seiner Geschichte zum Energie-Exporteur und wichtiger Partner auf dem regionalen Energiemarkt." Medienberichten zufolge sollte der Export in zwei Wochen beginnen – fast ein Jahrzehnt nach der Entdeckung des Leviathan-Feldes, Israels größtem Erdgasvorkommen im Mittelmeer. Kurz nach Beginn der Gasförderung sind auch Exporte nach Jordanien geplant.

Bohranlage liegt zehn Kilometer vor Israels Küste

Leviathan liegt rund 130 Kilometer westlich der Hafenstadt Haifa, in etwa 1.700 Meter Meerestiefe. Die Bohranlage mit Plattform liegt zehn Kilometer vor Israels Küste. Teilhaber neben dem US-Unternehmen Noble Energy sind die israelischen Unternehmen Delek und Ratio Oil Exploration.

Redaktion beck-aktuell, 18. Dezember 2019 (dpa).

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