"Boykott von Siedlungen de facto zugestimmt"
Ein Sprecher Netanjahus bestätigte die Billigung des Abkommens, das nun in Kraft getreten sei, vor rund zwei Wochen. Teilnehmer der Kooperation sind neben Israel unter anderem die Türkei, Ägypten, Jordanien, die Palästinensische Autonomiebehörde und der Libanon. Israel habe damit de facto dem Boykott von Siedlungen, den es sonst entschieden ablehnt, zugestimmt, schrieb "Haaretz". In einem Protestbrief habe Ministerin Regev geschrieben: "Die israelische Regierung sollte Vereinbarungen zurückweisen, die von uns de facto verlangen, Teile unseres Heimatlandes zu boykottieren."
EU-Regelung bereits seit 2014 in Kraft
Eine EU-Richtlinie, derzufolge in jeder Vereinbarung mit Israel ein Ausschluss der Förderung illegaler israelischer Siedlungen im besetzten Westjordanland und in Ost-Jerusalem ausdrücklich festgeschrieben sein muss, ist bereits seit 2014 in Kraft. Israel und die EU hatten danach schon das Forschungsprogramm Horizon 2020 unterzeichnet. Die EU-Richtlinie, die die Förderung von Siedlungen untersagt, wurde damals in das Abkommen aufgenommen. Daneben stand als Kompromiss Israels Ablehnung dieser Richtlinie.