Iran: Ex-Staatsanwalt nach wochenlanger Flucht verhaftet

Der umstrittene ehemalige iranische Staatsanwalt Saeid Mortasawi ist nach wochenlanger Flucht verhaftet worden. Der enge Vertraute von Ex-Präsident Mahmud Ahmadinedschad war 2017 zu zwei Jahren Gefängnis und 135 Peitschenhieben verurteilt worden. Außerdem darf er lebenslang nicht mehr als Jurist arbeiten. Ihm werden Amtsmissbrauch und Veruntreuung in Milliardenhöhe vorgeworfen. Zudem soll er am Tod von drei politischen Gefangenen beteiligt gewesen sein.

Mortasawi jetzt im Gefängnis

Nach Angaben von Mizan, dem Nachrichtenportal der iranischen Justiz, wurde er am 22.04.2018 ins Gefängnis gebracht. Mizan gab nicht an, wo sich Mortasawi in den letzten Wochen versteckt hatte.

Iranisch-kanadische Fotojournalistin starb nach Verhör mit Mortasawi

International wurde Mortasawi im Zusammenhang mit dem Tod der iranisch-kanadischen Fotojournalistin Zarah Kazemi im Jahr 2003 bekannt. Kazemi hatte bei einem vermutlich von Mortasawi geführten Verhör einen Schlag auf den Kopf bekommen und war dann an einer Hirnblutung gestorben. Sie war festgenommen worden, weil sie Außenaufnahmen vom berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran gemacht hatte. Als Staatsanwalt hatte er auch andere Oppositionelle strafrechtlich verfolgt und mehrfach reformorientierte Tageszeitungen schließen lassen.

Redaktion beck-aktuell, 24. April 2018 (dpa).

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