Indonesische Staatsanwaltschaft will keine Homosexuellen einstellen

Die Generalstaatsanwaltschaft von Indonesien will keine homosexuellen oder transgender Menschen beschäftigen. "Wir wollen nur normale, korrekte Menschen einstellen", sagte ein Sprecher der Behörde am 21.11.2019 zu Journalisten. In Stellenanzeigen auf der Webseite etwa für Staatsanwälte, Ärzte und Computerexperten heißt es wörtlich, Bewerber "dürfen nicht psychisch krank sein, einschließlich abweichender sexueller Orientierung und abweichenden sexuellen Verhaltens (Transgender)".

Aktivisten sehen Rechtsverstoß

Aktivisten verurteilten die Bestimmungen als Rechtsverstoß und betonten, die Weltgesundheitsorganisation WHO habe Homosexualität aus ihrer Liste der psychischen Krankheiten gestrichen.

Wachsende Repressalien

Homosexualität wird in Indonesien  – mit Ausnahme der strengreligiösen Provinz Aceh – nicht als Verbrechen geahndet. Die LGBT-Gemeinschaft sieht sich in den vergangenen Jahren dennoch wachsenden Repressalien ausgesetzt. Das Land hat die größte islamische Bevölkerung der Welt.

Schwulenfeindliche Rhetorik

Trotz steigender Fürsprache für sexuelle Minderheiten gibt es im konservativen muslimischen Milieu und auch von offizieller Seite schwulenfeindliche Rhetorik. Die Polizei greift zudem immer wieder homosexuelle Menschen an oder nimmt sie vorübergehend unter dem Vorwand fest, in Prostitution und Pornografie verwickelt zu sein.

Redaktion beck-aktuell, 21. November 2019 (dpa).