Indisches Gericht verhängt 11 mal lebenslang nach Lynchmord zum Schutz einer Kuh

Wegen eines Lynchmordes sind in Indien elf selbst ernannte Kuhbeschützer zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die radikalen Hindus hatten im Juni 2017 einen muslimischen Fleischhändler zu Tode geprügelt, weil sie ihn verdächtigten, Rindfleisch zu transportieren. Das am 21.03.2018 im ostindischen Ramgarh ergangene Urteil sei landesweit das erste gegen Kuhbeschützer, erklärte der örtliche Polizeichef Rajesh Kumar am 22.03.2018.

Vorfälle häufen sich seit 2014

Die Kuh gilt Hindus, die in Indien rund 80% der Bevölkerung ausmachen, als heilig. Das Schlachten von Kühen ist in den meisten Bundesstaaten des Landes verboten. Immer wieder greifen Mobs Menschen an, die sie verdächtigen, Kühe zum Schlachten zu führen oder ihr Fleisch zu essen. Die Opfer sind meistens Muslime oder Dalits – die früher "Unberührbare" genannten Angehörigen der untersten Schicht im Kastensystem. Solche Vorfälle kommen häufiger vor, seit die hindu-nationalistische Partei BJP im Jahr 2014 an die Regierung kam.

Redaktion beck-aktuell, 23. März 2018 (dpa).

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