Indien: Gericht erklärt Ganges zu einem Lebewesen

Für Hunderte Millionen Menschen ist das Wasser des Ganges für religiöse Zeremonien sowie als Wasserspender und für die Landwirtschaft wichtig. Am 20.03.2017 hat ein indisches Gericht den Fluss nun zu einem Lebewesen erklärt. Somit hätten der Ganges sowie die Yamuna – der wichtigste Nebenfluss des Ganges – die gleichen Rechte wie ein Mensch, teilte der Hohe Gerichtshof von Uttarakhand im Norden des Landes mit.

Rettung der Wasser-Ökosysteme erhofft

Der Status gelte auch für alle Nebenflüsse der beiden Flüsse, heißt es im Urteil weiter. "Dieser Status eines Lebewesens bedeutet, wenn dem Fluss oder einem Nebenfluss Schaden zugefügt wird, wäre es, als habe man einem Menschen Schaden zugefügt“, sagte am 21.03.2017 Anwalt Manoj Chandra Pant, über dessen Antrag das Gericht geurteilt hatte. Solch ein Urteil sei nötig gewesen, um schwindende Wasser-Ökosysteme zu retten, sagte der Umweltaktivist Shekhar Pathak der "Times of India“. "Ich hoffe, dies verbessert den Zustand der Flüsse und ihrer Nebenflüsse."

Abwässer belasten Ganges

Für Hunderte Millionen Menschen ist das Wasser des Ganges für religiöse Zeremonien sowie als Wasserspender und für die Landwirtschaft wichtig. Die Bewohner entlang des Flusses verehren ihn meist tief und glauben, sein Wasser sei immer rein. Allerdings werden ein Großteil der Abwässer entlang des Flusses sowie belastete Industrieabwässer ungefiltert in den Ganges geleitet.

Redaktion beck-aktuell, 22. März 2017 (dpa).