In den USA verurteilter Banker in die Türkei abgeschoben

Ein in den USA wegen Verstoßes gegen die Iran-Sanktionen verurteilter Banker ist in die Türkei abgeschoben worden. Hakan Atilla, ehemaliger Vizechef der staatlichen türkischen Halkbank, landete am 24.07.2019 auf dem Flughafen Istanbul. Er wurde dort unter anderem von seiner Familie und Finanzminister Berat Albayrak begrüßt. "Das ist ein schöner Tag", sagte Albayrak, der auch der Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist. Er nannte Atilla seinen "Bruder".

Erdogan kritisierte Schuldspruch scharf

Der Prozess gegen den Banker hatte die Beziehungen zwischen Washington und Ankara im Jahr 2018 belastet. Atilla wurde in New York unter anderem wegen Bankbetrugs und der Verschwörung zur Geldwäsche und zur Umgehung von Sanktionen gegen den Iran verurteilt. Er erhielt eine Strafe von 32 Monaten Haft. Erdogan hatte den Schuldspruch scharf kritisiert.

Erdogan soll illegalen Geschäften zugestimmt haben

Im Prozess hätte eigentlich der türkisch-iranische Goldhändler Reza Zarrab auf der Anklagebank sitzen sollen. Er bekannte sich dann aber überraschend für schuldig und trat als Belastungszeuge auf. Im Verfahren sagte er aus, dass Erdogan in seiner Zeit als Ministerpräsident den illegalen Geschäften 2012 zugestimmt hatte, an denen demnach auch zwei weitere türkische Banken beteiligt waren.

Redaktion beck-aktuell, 24. Juli 2019 (dpa).

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