Hö­he­re Min­dest­löh­ne für Al­ten­pfle­ge­kräf­te pas­sie­ren Bun­des­ka­bi­nett

Für Pfle­ge­kräf­te in der Al­ten­pfle­ge gibt es künf­tig hö­he­re Min­dest­löh­ne. Dies sieht die Vier­te Ver­ord­nung über zwin­gen­de Ar­beits­be­din­gun­gen für die Pfle­ge­bran­che vor, die das Bun­des­ka­bi­nett am 22.04.2020 zur Kennt­nis ge­nom­men hat, wie das Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um mit­teil­te. Erst­mals wird es da­nach ab April 2020 be­zie­hungs­wei­se Juli 2021 auch einen Pfle­ge­min­dest­lohn für qua­li­fi­zier­te Pfle­ge­hilfs­kräf­te und für Pfle­ge­fach­kräf­te geben.

Erst­mals Pfle­ge­min­dest­lohn für qua­li­fi­zier­te Pfle­ge­hilfs­kräf­te und Pfle­ge­fach­kräf­te

"In die­ser Co­ro­na-Epi­de­mie spü­ren wir ein­mal mehr, wie wich­tig Pfle­ge­kräf­te für un­se­re Ge­sell­schaft sind. Ihre ver­ant­wor­tungs­vol­le Auf­ga­be wol­len wir bes­ser ho­no­rie­ren als bis­her", er­klär­ten Bun­des­ar­beits­mi­nis­ter Hu­ber­tus Heil (SPD) und Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU). Der Pfle­ge­min­dest­lohn für die Al­ten­pfle­ge sei dafür ein guter An­fang. Die 4. Pfle­ge­kom­mis­si­on hatte am 28.01.2020 ein­stim­mig neue Min­dest­ar­beits­be­din­gun­gen für die Pfle­ge­bran­che emp­foh­len. Die Ver­ord­nung mache die­sen Be­schluss für die Zeit vom 01.05.2020 bis zum 30.04.2022 bran­chen­weit ver­bind­lich, schreibt das Mi­nis­te­ri­um. Erst­ma­lig wür­den nach der Art der Tä­tig­keit und der Qua­li­fi­ka­ti­on der Ar­beit­neh­mer dif­fe­ren­zie­ren­de Min­des­t­ent­gel­te fest­ge­setzt. Da­durch wür­den ins­be­son­de­re Pfle­ge­fach­kräf­te und Pfle­ge­kräf­te mit einer min­des­tens ein­jäh­ri­gen Aus­bil­dung und ent­spre­chen­den Tä­tig­keit bes­ser­ge­stellt.

Schritt­wei­se An­he­bung der Min­dest­löh­ne und be­zahl­ter Mehr­ur­laub

Für qua­li­fi­zier­te Hilfs­kräf­te mit einer ein­jäh­ri­gen Aus­bil­dung werde ab dem 01.04.2021 ein Min­dest­lohn von 12,50 Euro (im Wes­ten) be­zie­hungs­wei­se 12,20 Euro (im Osten) gel­ten. Ab dem 01.04.2022 seien es dann in Ost und West 13,20 Euro. Pfle­ge­fach­kräf­te mit drei­jäh­ri­ger Aus­bil­dung wür­den ab dem 01.07.2021 bun­des­weit min­des­tens 15 Euro er­hal­ten, ab dem 01.04.2022 solle der Min­dest­lohn 15,40 Euro be­tra­gen. Für Pfle­ge­hilfs­kräf­te wür­den die Min­dest­löh­ne in vier Schrit­ten bis zum 01.04.2022 auf im Osten und im Wes­ten ein­heit­li­che 12,55 Euro pro Stun­de stei­gen, wobei es ab dem 01.09.2021 keine re­gio­nal un­ter­schied­li­chen Pfle­ge­min­dest­löh­ne mehr geben werde. Dar­über hin­aus werde als Aus­gleich für die an­stren­gen­de, oft­mals kräf­te­zeh­ren­de Tä­tig­keit in der Pfle­ge­bran­che be­zahl­ter Mehr­ur­laub ein­ge­führt. 

Redaktion beck-aktuell, 22. April 2020.

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