Höchster griechischer Richter tritt wegen Rentenkürzungen zurück

Aus Protest gegen die zahlreichen Rentenkürzungen der vergangenen acht Jahre ist der Präsident des Höchsten griechischen Verwaltungsgerichtshofes (STE), Nikolaos Sakellariou, am 16.05.2018 zurückgetreten. Das Ergebnis dieser Politik der immer neuen Rentenkürzungen werde "zur vollständigen Verelendung aller Rentner führen", sagte er. Die Rücktrittserklärung wurde von den meisten griechischen Radio- und Fernsehsender direkt übertragen.

Einsparungen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro

Der Richter mit einer fast 42-jährigen Karriere monierte zudem, dass die Bedürfnisse und Notwendigkeiten der Finanzen und der Ökonomie in Griechenland nach und nach die Oberhand über die Gesetze und die Gerechtigkeit gewönnen. Das könne er nicht akzeptieren. Die griechischen Rentner haben nach Angaben ihrer Verbände in den vergangenen acht Jahren bis zu 60% ihrer Einkommen verloren. Ab 01.01.2019 sollen die Renten abermals um bis zu 18% gekürzt werden. Damit sollen rund 1,8 Milliarden Euro jährlich eingespart werden.

Rentner protestierten gegen Kürzungen

Am Vortag waren landesweit Tausende Rentner auf die Straßen gegangen. "Beschneidet nicht unsere Renten. Schneidet Euren Hals ab", hieß es auf einem Plakat an die Links-Rechts-Regierung unter Alexis Tsipras gerichtet.

Redaktion beck-aktuell, 18. Mai 2018 (dpa).

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