Hariri-Attentat: Sonder-Tribunal hebt zwei Freisprüche auf

Das internationale Libanon-Tribunal hat zwei weitere Männer wegen der Ermordung des früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri im Jahr 2005 schuldig gesprochen. Das Sondergericht bei Den Haag hob am Donnerstag den Freispruch der ersten Instanz auf und sprach die beiden flüchtigen Angeklagten Hassan Habib Merhi und Hussein Hassan Oneissi in Abwesenheit des Terrorismus und der Beihilfe zum Mord schuldig. Ein Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt bestimmt.

Urteil wird voraussichtlich nicht vollstreckt

Ende 2020 war bereits der Libanese Salim Dschamil Ajjasch als Hauptdrahtzieher des Anschlages zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Seine drei Mitangeklagten wurden freigesprochen. In zwei Fällen aber hob die Berufungskammer dieses Urteil nun auf. Das Urteil wird kaum vollstreckt werden, denn eine Auslieferung gilt als ausgeschlossen. Das Gericht erließ internationale Haftbefehle. Die Täter werden der schiitischen Hisbollah zugerechnet, die mit Syrien und dem Iran verbündet ist. Der Ex-Ministerpräsident Hariri war im Februar 2005 durch einen Selbstmordattentäter ermordet worden. 21 weitere Personen kamen bei dem Anschlag ums Leben, 226 wurden verletzt. Zeugen verglichen die Explosion mit einem Erdbeben. Das Entsetzen im Libanon und die internationale Empörung waren groß.

Redaktion beck-aktuell, 11. März 2022 (dpa).