Zwei nicht benannte Informanten berichteten der US-amerikanischen Tageszeitung "Politico" von diesem Hackerangriff, der um den 4. Juli herum stattgefunden haben soll. Das veraltete System muss nun ersetzt werden, fordert Michael Scudder, der Vorsitzende des Ausschusses für Informationstechnologie des nationalen politischen Entscheidungsgremiums der Bundesgerichte.
Die Verwaltungsstelle der US-Justiz versucht nach Angaben von Politico noch immer, das Ausmaß des Vorfalls zu ermitteln. Es sei noch unklar, wer den Hack verübt hat und wie er ausgeführt worden ist. Jedenfalls seien sowohl das Electronic Case Files (CM/ECF), das von Juristen zum Hochladen der Falldokumente genutzt wird, als auch das System PACER, mit dem die Öffentlichkeit (begrenzten) Zugriff auf die Daten erhält, betroffen. Da das System auch Haft- und Durchsuchungsbeschlüsse gegen Beschuldigte enthält, ist zu befürchten, dass sich die betroffenen Tatverdächtigen nun der Strafverfolgung entziehen können.
Bereits 2020 wurde das System angegriffen, auch dieser Vorfall sei bisher noch nicht aufgeklärt, berichtet Politico. Scudder erklärte im Juni vor dem Justizausschuss des Repräsentantenhauses, dass die beiden Systeme CM/ECF und PACER veraltet seien und den Cyberrisiken nicht mehr standhalten könnten. Der Ersatz sei unumgänglich, zumal sich die Gerichte im Rahmen der täglichen Abläufe auf dessen Zuverlässigkeit verlassen.
In Deutschland ereignete sich im Jahr 2019 beim KG ein größerer Cybervorfall.