Verbände wollen bei Grundsteuer-Reform Einspruchswelle verhindern

Eine Allianz mehrerer Verbände will bei der Grundsteuer-Reform eine Einspruchswelle verhindern. "Bescheide zur Feststellung des Grundsteuerwertes sollten unbedingt vorläufig erlassen werden", heißt es laut "Bild" in dem Schreiben des Bundes der Steuerzahler (BdSt), der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG), des Deutschen Steuerberaterverbandes (DStV) und des Eigentümerverbandes Haus & Grund, das der Zeitung vorliegt.

Bereits etliche Einsprüche und Klagen anhängig

Bis Ende Januar haben Immobilienbesitzer Zeit, ihre Grundsteuererklärung abzugeben – viele Millionen müssen noch liefern. "Schon jetzt sind etliche Einsprüche und Klagen anhängig, die sich – aufgrund verfassungsrechtlicher Bedenken – erneut gegen die Berechnungsmethoden der neuen Grundsteuer richten", sagte BdSt-Präsident Reiner Holznagel, der Zeitung. Das Bundesverfassungsgericht hatte eine Reform gefordert, weil die Finanzämter zuletzt den Wert einer Immobilie auf der Grundlage völlig veralteter Daten kalkulierten.

Verbände wollen Einspruchswelle verhindern

Erklärtes Ziel der Allianz sei es, eine Einspruchswelle zu verhindern und somit allen Eigentümern Sicherheit zu verschaffen sowie die Finanzverwaltung und Steuerberater zu entlasten. Florian Köbler, Chef der Steuergewerkschaft DSTG, warnte vor den Folgen der Reform. "Sowohl die Finanzverwaltung als auch die Steuerberaterinnen und Steuerberater sind wegen der Grundsteuerreform und den Entlastungspaketen der Bundesregierung schon jetzt am Limit." Es sei zu befürchten, dass sich die Bearbeitungszeiten von Einkommensteuererklärungen verlängerten und die Steuerpflichtigen länger auf die Steuererstattung warten müssten.

Redaktion beck-aktuell, 30. Januar 2023 (dpa).