Grü­nes Licht der EU für Staats­bei­hil­fen für Deut­sche Bahn

Die Deut­sche Bahn soll durch eine Ka­pi­tal­zu­füh­rung einen Aus­gleich für die Ver­lus­te er­hal­ten, die ihrer Toch­ter­ge­sell­schaft DB Fern­ver­kehr zwi­schen dem 01.11.2020 und dem 16.05.2021 auf­grund der mit der COVID-19-Pan­de­mie ver­bun­de­nen Be­schrän­kun­gen ent­stan­den sind. Die EU-Kom­mis­si­on hat jetzt diese mit 557 Mil­lio­nen Euro aus­ge­stat­te­te Maß­nah­me Deutsch­lands für die Deut­sche Bahn AG be­stä­tigt.

Er­heb­li­che Ein­bu­ßen wegen der Pan­de­mie

Be­reits im Au­gust 2021 hatte die Brüs­se­ler Be­hör­de eine ähn­li­che Maß­nah­me ge­neh­migt. Hier ging es um Ver­lus­te zwi­schen dem 16.03. und dem 07.06.2020 im na­tio­na­len Fern­ver­kehr und zwi­schen dem 16.03. und dem 30.06.2020 im in­ter­na­tio­na­len Fern­ver­kehr. Die Kom­mis­si­on wies in ihrem Schrei­ben dar­auf hin, dass die DB Fern­ver­kehr - eben­so wie an­de­re Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men - auf­grund der COVID-19-Pan­de­mie und der re­strik­ti­ven Ein­däm­mungs­maß­nah­men, die Deutsch­land und an­de­re Län­der er­grei­fen muss­ten, hohe Be­triebs­ver­lus­te er­lit­ten hatte. Die zwi­schen No­vem­ber 2020 und Mai 2021 gel­ten­den Pan­de­mie­be­schrän­kun­gen hat­ten da­nach di­rek­te ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf den Ei­sen­bahn­ver­kehr und den Schie­nen­fern­ver­kehr in Deutsch­land. In die­sem Zeit­raum hatte die DB Fern­ver­kehr ver­gli­chen mit dem ent­spre­chen­den Zeit­raum im Jahr 2019 nur etwa ein Drit­tel der Fahr­gäs­te, die Ein­nah­men des Un­ter­neh­mens gin­gen er­heb­lich zu­rück.

Au­ßer­ge­wöhn­li­ches Er­eig­nis recht­fer­tigt Staats­bei­hil­fen

Die Kom­mis­si­on hat die Maß­nah­me auf der Grund­la­ge des Art. 107 Abs. 2b AEUV ge­prüft. Da­nach kann die Kom­mis­si­on Bei­hil­fe­maß­nah­men für be­stimm­te Un­ter­neh­men oder Bei­hil­fe­re­ge­lun­gen für Bran­chen ge­neh­mi­gen, die auf­grund au­ßer­ge­wöhn­li­cher Er­eig­nis­se Ver­lus­te er­lit­ten haben. Die COVID-19-Pan­de­mie stel­le ein sol­ches au­ßer­ge­wöhn­li­ches Er­eig­nis dar, so die Kom­mis­si­on. Folg­lich seien Son­der­maß­nah­men der Mit­glied­staa­ten zum Aus­gleich von in­fol­ge der Pan­de­mie ent­stan­de­nen Schä­den ge­recht­fer­tigt. Mit der deut­schen Maß­nah­me wür­den auch Ver­lus­te der DB Fern­ver­kehr aus­ge­gli­chen, die un­mit­tel­bar auf die COVID-19-Pan­de­mie zu­rück­zu­füh­ren seien. Zudem sei die Maß­nah­me an­ge­mes­sen, da der vor­ge­se­he­ne Aus­gleich nicht über die er­for­der­li­che Höhe hin­aus­ge­he, um die Ver­lus­te zu de­cken. Die Kom­mis­si­on ist des­halb zu dem Er­geb­nis ge­kom­men, dass die Maß­nah­me mit den EU-Bei­hil­fe­vor­schrif­ten im Ein­klang steht.

Gitta Kharraz, 29. November 2022.

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