Bun­des­re­gie­rung für Sperr­klau­sel bei Eu­ro­pa­wahl

Die Bun­des­re­gie­rung hat einem Be­schluss des Rats der Eu­ro­päi­schen Union von 2018 zur Ein­füh­rung einer Sperr­klau­sel bei Eu­ro­pa­wah­len zu­ge­stimmt. Das Ka­bi­nett ent­schied am Mon­tag bei sei­ner Sit­zung auf Schloss Me­se­berg in Bran­den­burg über einen vom Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um vor­ge­leg­ten Ent­wurf für das so­ge­nann­te EU-Wahl­akt-Zu­stim­mungs­ge­setz.

Busch­mann hält Sperr­klau­sel für sinn­voll

Damit Deutsch­lands Zu­stim­mung wirk­sam wird, müs­sen al­ler­dings erst noch zwei Drit­tel der Mit­glie­der des Bun­des­ta­ges dafür stim­men. Zudem be­darf es zwei Drit­teln der Stim­men des Bun­des­ra­tes. "Mit In­kraft­tre­ten des Be­schlus­ses des Rates ist die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land uni­ons­recht­lich ver­pflich­tet, eine Min­dest­schwel­le für die Sitz­ver­ga­be von nicht we­ni­ger als zwei Pro­zent fest­zu­le­gen, da in Deutsch­land im Wahl­ge­biet 96 Sitze ver­ge­ben wer­den", heißt es in dem nun vom Ka­bi­nett be­schlos­se­nen Ge­setz­ent­wurf. Ak­tu­ell gibt es keine Sperr­klau­sel. Bun­des­jus­tiz­mi­nis­ter Marco Busch­mann (FDP) hatte auf der Platt­form "Ab­ge­ord­ne­ten­watch" im Ja­nu­ar 2022 auf eine Frage zur Hal­tung der Ampel-Par­tei­en zur Sperr­klau­sel bei Eu­ro­pa­wah­len ge­ant­wor­tet: "Auch wir hal­ten eine Stär­kung des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments für sinn­voll. Dabei er­gibt es auch Sinn, statt einer Frag­men­tie­rung der eu­ro­päi­schen Par­tei­en­land­schaft klare Mehr­heits­ver­hält­nis­se an­zu­stre­ben."

Redaktion beck-aktuell, Gitta Kharraz, 7. März 2023 (dpa).

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