Kind stirbt nach "extremer veganer Diät": Haftstrafen für Eltern

Ein dreijähriger Junge aus Großbritannien war an starker Unterernährung gestorben. Schuld gab das Gericht den Eltern, die dem Kind eine extreme vegane Diät auferlegt hatten. Das Gericht verurteilte den Vater zu 24,5 Jahren und die Mutter zu 19,5 Jahren Haft.

Das Paar lebte unabhängig von der öffentlichen Versorgung und hatte ein eigenes Glaubenssystem entwickelt, das auf einer Mischung von Elementen aus der New-Age-Mystik und westafrikanischen Religionen basierte. Die Leiche ihres Sohnes verbuddelten die Eltern hinter ihrem Haus - sie wurde erst lange Zeit nach ihrem Auszug gefunden.

Die Eltern hätten dem Kind eine "extreme vegane Diät" auferlegt und damit dazu beigetragen, dass es verhungerte, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA den Richter in der Stadt Coventry. Die schwere Unterernährung habe zu Rachitis, Blutarmut und Wachstumsstörungen geführt.

"Es ist schwer, sich einen schlimmeren Fall von Vernachlässigung vorzustellen als den, der hier vor das Gericht gekommen ist", sagte der Richter. Das Kind sei im Wachstum stark zurückgeblieben - bei seinem Tod im Alter von knapp vier Jahren wurde es in den Kleidern eines 18 Monate alten Kindes begraben.

Experten wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärztinnen und ärzte und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) warnen vor Nährstoffmangel gerade für Kleinkinder durch vegane Ernährung. Ohne Milch müssten Kinder viele Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen essen, hieß es etwa von der DGE in diesem Jahr.

Redaktion beck-aktuell, gk, 13. Dezember 2024 (dpa).

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