Eltern wollen Berufung einlegen
Die Eltern zeigten sich nach dem Urteil “am Boden zerstört“, ließ eine Anwältin wissen. “Sie verstehen nicht, warum der Richter Charlie nicht einmal die Chance auf eine Behandlung gegeben hat“. Sie kündigten an, in Berufung zu gehen. Charlies Eltern hatten dafür gekämpft, ihren Sohn für eine weitere Behandlung in die USA bringen zu können. Sie sammelten dafür umgerechnet bereits rund 1,4 Millionen Euro. "Er hat buchstäblich nichts zu verlieren, aber möglicherweise ein gesundes und glückliches Leben zu gewinnen", schrieben sie auf einer Fundraising-Webseite.
Ärzte: Auch erfolgreiche Behandlung kann Zustand nicht mehr verbessern
Die Ärzte hatten argumentiert, Charlie könne bei einer weiteren Behandlung möglicherweise Schmerzen erleiden. Durch bereits erlittene Hirnschäden werde sich sein Zustand selbst bei erfolgreicher Behandlung nicht mehr verbessern. “Mit schwerem Herzen, aber in der vollen Überzeugung, dass es in Charlies bestem Interesse ist" habe er sich entschieden, dem Antrag des Krankenhauses stattzugeben, hieß es in der Urteilsbegründung des Richters.
"Mitochondriale Myopathie" gilt als unheilbare Erbkrankheit
Das mitochondriale DNA-Depletionssyndrom, auch "mitochondriale Myopathie" genannt, ist eine sehr schwere und unheilbare Erbkrankheit. Die seltene Erkrankung kann unterschiedliche Organe wie die Leber, das Hirn und die Nieren betreffen und führt meist nach wenigen Monaten bis mehreren Jahren zu Multi-Organversagen und zum Tod. Einige Studien deuten aber darauf hin, dass die Gabe von Aminosäuren und Enzymen den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann.