Griechische Justiz liefert türkische Militärs nicht aus

Ein Gericht in Athen hat einen Antrag der türkischen Justiz zur Auslieferung von drei mutmaßlichen Putschisten abgelehnt. Dies berichteten das Staatsradio (ERA) und der Nachrichtensender Skai am 05.12.2016. Die Entscheidung über fünf weitere türkische Militärs solle in den kommenden Tagen fallen, berichtete der Sender weiter. Griechische Rechtsanwälte rechneten damit, dass die Justiz auch sie nicht in die Türkei ausliefern wird.

Militärs flüchteten nach Putschversuch

Die Militärs – zwei Majore, vier Hauptmänner und zwei Unteroffiziere – waren nach dem gescheiterten Putsch in der Türkei Mitte Juli 2016 mit einem Militärhubschrauber in Alexandroupoli nahe der türkischen Grenze gelandet und hatten Asyl beantragt. Die türkische Regierung verlangt, dass Griechenland die Männer sofort ausliefert.

Militärs befürchten Folter bei Rückkehr in die Türkei

Die türkischen Militärs sollen während der Gerichtsverhandlung bekräftigt haben, ihre Leben würden bei einer Auslieferung in Gefahr sein. Sie verwiesen auf Informationen und Videos von Folterungen ihrer Kollegen in der Türkei, erklärten ihre Rechtsanwälte Reportern. Auch die Staatsanwaltschaft von Athen plädierte für die Ablehnung des Auslieferungsantrags, wie Medien berichteten. Mitglieder der Familien der geflüchteten Militärs seien verfolgt und bedroht worden.

Redaktion beck-aktuell, 6. Dezember 2016 (dpa).

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