Giffey will Kinder besser vor islamistischer Propaganda im Netz schützen

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) fordert mehr Schutz für Kinder und Jugendliche vor islamistischer Propaganda im Internet. "Verzerrte Weltbilder und demokratiefeindliches Gedankengut können gerade Jüngere beeinflussen und verstören“, sagte Giffey zum Ergebnis eines Berichts von "jugendschutz.net“, einem gemeinsamen Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet.

Fast 900 Verstöße gezählt

Laut dem Bericht, der am 11.01.2021 veröffentlicht wurde, habe es 2019 fast 900 Verstöße gegen den gesetzlichen Rahmen gegeben, so Giffey weiter. Am häufigsten wurden demnach Kennzeichen von Organisationen verwendet, die als verfassungswidrig eingestuft sind. Vor allem auf sozialen Plattformen wie Instagram oder YouTube würden demnach Kinder und Jugendliche mit beliebten Darstellungsformen gelockt. Die beunruhigenden Entwicklungen im Netz stellten auch neue Ansprüche an den Jugendmedienschutz. Ein Regierungsentwurf für ein modernes Jugendschutzgesetz solle dazu beitragen, Kinder und Jugendliche in Zukunft besser zu schützen und Plattformanbietern helfen, die Regeln durchzusetzen.

Besondere Verantwortung der Internetdienste

Terroranschläge wie in Hanau oder die Corona-Pandemie würden von Islamisten instrumentalisiert, so Christian Glaser, Leiter von "jugendschutz.net“. Auf Internetdienste komme daher eine besondere Verantwortung zu, unzulässige Inhalte schneller zu entfernen. Wie aus dem Bericht hervorgeht, konnten in 85 Prozent der Fälle die Inhalte durch Hinweise an die Plattform gesperrt oder gelöscht werden.

Redaktion beck-aktuell, 12. Januar 2021 (dpa).