Gericht in Südkorea verhängt Bußgeld gegen VW wegen Abgasaffäre

Im Zusammenhang mit der VW-Abgasaffäre hat ein Gericht in Südkorea gegen die örtliche Niederlassung des deutschen Autobauers ein Bußgeld von 26 Milliarden Won (20 Millionen Euro) verhängt. Das Urteil erging etwa drei Jahre nach der Erhebung der Anklage gegen Audi Volkswagen Korea (AVK) wegen des Vorwurfs, gegen das Gesetz zur Luftreinhaltung verstoßen zu haben, wie die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am 06.02.2020 berichtete. Das zentrale Seouler Bezirksgericht befand das Unternehmen demnach für schuldig, Resultate von Emissionstests für Autos geschönt sowie irreführende Werbung betrieben zu haben.

Geschäftsführer und Mitarbeiter strafrechtlich verurteilt

Zudem seien der ehemalige AVK-Geschäftsführer, Park Dong Hoon, zu zwei Jahren Haft und ein weiterer früherer Manager zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Beide blieben aber vorerst auf freiem Fuß. Auch verhängte das Gericht Bewährungsstrafen gegen vier AVK-Beschäftigte. "Die Angeklagten haben das Vertrauen der koreanischen Verbraucher in die Autos gebrochen, die importiert und hier verkauft wurden", wurde das Gericht zitiert. Eine Firmensprecherin bestätigte die Gerichtsentscheidungen. Ob AVK dagegen Rechtsmittel einlege, werde entschieden, sobald die Urteile schriftlich vorlägen. Den Ausgang wolle AVK nicht kommentieren.

Irreführende Werbung und Manipulation von Unterlagen

Südkoreas Handelskommission hatte Volkswagen vorgeworfen, in seiner Werbung fälschlicherweise von umweltfreundlichen Autos gesprochen zu haben, die verschärfte Abgasnormen erfüllten. Insgesamt ging es um rund 120.000 Fahrzeuge, die auf diese Weise zwischen 2008 und 2015 beworben wurden. Auch sollen Unterlagen zu Abgas- und Lärmtests für 41.000 Fahrzeuge manipuliert worden sein, die zwischen 2010 und 2015 importiert wurden. VW hatte im September 2015 eingeräumt, rund elf Millionen Fahrzeuge weltweit mit Software zur Manipulation von Abgaswerten ausgerüstet zu haben.

Redaktion beck-aktuell, 6. Februar 2020 (dpa).