Geldwäsche mit Kryptowährungen: Tausende Verdachtsfälle

Kriminelle nutzen auch digitale Währungen für die Geldwäsche. Rund 8.700 Verdachtsmeldungen mit Bezug zu Bitcoin und Co. gingen 2024 bei der Anti-Geldwäsche-Behörde FIU ein.

Digitale Währungen wie Bitcoin oder Ethereum spielen in der Arbeit der Anti-Geldwäsche-Behörde Financial Intelligence Unit (FIU) weiterhin eine große Rolle. Der Anteil am Gesamtaufkommen der Meldungen in der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen sei mit 3,3% aller Verdachtsmeldungen auf einen neuen Höchstwert gestiegen, teilte die Behörde in Köln mit.

"Digitale Transaktionen sind längst kein Randphänomen mehr, sondern häufig der Ausgangspunkt komplexer Ermittlungsansätze", erklärte FIU-Leiter Daniel Thelesklaf. Die Behörde verwies als Beispiel auf einen Fall, bei dem Anlegergelder über digitale Zahlungswege, klassische Bankverbindungen und fingierte Identitäten grenzüberschreitend verschoben wurden.

Anti-Geldwäsche-Behörde: Vernetzung ist wichtig

"Die Analyse führte zu Hinweisen auf ein betrügerisches Netzwerk, das durch technische Verschleierungsmethoden besonders schwer zu durchdringen war." Allein dem Hauptbeteiligten hätten dabei 44 Bankkonten und acht Konten bei Kryptobörsen zugeordnet werden können. Die Behörde betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung internationaler Vernetzung mit anderen Behörden.

Die FIU ist eine in Köln ansässige Behörde, in der Datenwissenschaftler, Juristen und Ermittler verdächtige Geldströme untersuchen. Die beim Zoll angesiedelte Behörde soll verhindern, dass Kriminelle Geld waschen oder Terroristen finanziert werden. Sie analysiert dafür Verdachtsmeldungen nach dem Geldwäschegesetz. Die FIU hat derzeit 528 Beschäftigte. 2026 soll die Zahl der Planstellen auf 719 steigen.

Im vergangenen Jahr gingen bei der FIU knapp 266.000 Verdachtsmeldungen ein. Die Behörde wertete sie aus und schrieb knapp 88.000 Analyseberichte an Ermittlungs- und Sicherheitsbehörden – 8% mehr als 2023. Auch in 2022 hatte die FIU Verdachtsmeldungen in Rekordhöhe gemeldet. Und: Bereits im Jahr 2020 hatte sich das Meldeaufkommen im Zusammenhang mit Kryptowerten mehr als verdoppelt.

Redaktion beck-aktuell, bw, 10. Juni 2025 (dpa).

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