Der als "Mönch von Lützerath" bekanntgewordene Mann hatte am ersten Prozesstag zugegeben, im Januar 2023 bei den Protesten am Braunkohletagebau Garzweiler zwei Polizeibeamte in den Schlamm befördert zu haben. Das Video des Demonstranten in der Kutte eines Mönchs, der einen Polizisten in den Matsch schubst, war im Internet hunderttausendfach geklickt worden. Wegen der Kapuze war das Gesicht nicht zu erkennen.
Der Franzose wurde vom AG Erkelenz wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung verurteilt. Weil der Andrang von Besuchern am ersten Prozesstag groß war, wurde die Verhandlung aus Erkelenz in einen Saal des LG Mönchengladbach verlegt.
Eine Polizistin blieb nach dem Schubser im Morast stecken. "Ich hatte Panik, weil ich nicht rausgekommen bin", berichtete die 26 Jahre alte Beamtin über ihre Erfahrung während des Polizeieinsatzes bei einer Demonstration von 15.000 Menschen gegen die Räumung von Lützerath.
Richter lobt Geständnis
Der Richter rechnete dem 29-jährigen Angeklagten sein Geständnis hoch an. Ohne die Aussage sei aus seiner Sicht ein Freispruch herausgekommen, sagte er. Der lange unbekannt gebliebene "Mönch" hatte ein Interview gegeben, in dem auch sein Bild und Name erschienen war. Er machte im Prozess immer wieder seine Haltung für Klimaschutz deutlich und prangerte Polizeigewalt an. Er bedauerte die Taten nicht.
Die Verteidigerin hatte einen Freispruch beantragt, die Anklage eine Freiheitsstrafe von acht Monaten. Der 29-Jährige ist wegen Beteiligung an den G20-Krawallen im Juli 2017 in Hamburg vorbestraft.