Freispruch in erster Instanz
Anfang November 2016 war Naki zunächst in erster Instanz vom Vorwurf der Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK freigesprochen worden. Im Februar ging die Staatsanwaltschaft jedoch in Revision und Naki musste sich erneut vor Gericht verantworten.
Verurteilung wegen Twitter- und Facebook-Nachrichten
Hintergrund des Verfahrens sind Twitter- und Facebook-Nachrichten Nakis, in denen er unter anderem das Vorgehen des türkischen Militärs im kurdisch geprägten Südosten des Landes kritisierte. Der "Bild"-Zeitung sagte Naki: "Ich werde weiter den Mund aufmachen, wenn ich Menschen Not leiden sehe." Das Urteil finde er "natürlich scheiße."
Grünen-Sprecher: "Farce und eine Schande für die türkische Justiz"
Özcan Mutlu, sportpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, sagte der dpa, der Fall Naki zeige, dass jeder Regierungskritiker in der Türkei mit dem Schlimmsten rechnen müsse. Allein, dass das Verfahren wieder aufgerollt worden sei, sei eine "Farce und eine Schande für die türkische Justiz". Naki war Spieler des FC St. Pauli und des SC Paderborn und spielt aktuell für den Verein Amed SK aus der Kurdenmetropole Diyarbakir.