Spanisches Gericht stellt UEFA im Streit um Superliga Ultimatum

Der spanische Richter Manuel Ruiz de Lara hat der UEFA ein Ultimatum von fünf Tagen gestellt, um Sanktionsdrohungen gegen die Gründungsmitglieder der umstrittenen Superliga zurückzunehmen. Dies müsse die UEFA auf ihrer Internetseite offiziell mitteilen. Anderenfalls müsse UEFA-Chef Aleksander Ceferin mit einer Anklage wegen Nichtbeachtung eines richterlichen Urteils rechnen, berichtete die Sportzeitung “Marca“ unter Berufung auf das Handelsgericht Nummer 17 in Madrid.

Spanischer Richter gegen UEFA und FIFA

Der Richter habe es am 20.09.2021 in seiner Entscheidung als unzureichend bezeichnet, dass die UEFA die Drohung, die Vereine von Wettkämpfen auszuschließen, nur außer Kraft gesetzt habe. Es war zunächst unklar, welche Auswirkungen die Gerichtsentscheidung auf die UEFA und Ceferin haben würde. Derselbe Richter hatte bereits im April dem Weltverband FIFA und der UEFA sowie dessen angeschlossenen Organisationen und Ligen jede Sanktion oder andere Maßnahmen gegen die zwölf Gründerclubs der Superliga untersagt. Die Entscheidung vom April war auf Antrag des Unternehmens European Superleague Company SL gefällt worden. Im Mai rief der Richter dann den Europäischen Gerichtshof an. Der EuGH möge klären, ob die FIFA und die UEFA Monopolstellungen bei der Nutzung und Organisation von Wettkämpfen internationaler Clubs ausüben, die gegen EU-Recht verstoßen.

Superliga sollte Konkurrenz zur Champions League sein

Zwölf europäische Topclubs, darunter zunächst auch sechs englische Premier-League-Vereine, hatten in der Nacht zum 19.04.2021 mit der Veröffentlichung ihrer Superleague-Pläne Fußball-Europa geschockt. Die Superliga wäre in direkte Konkurrenz zur Champions League der UEFA getreten, die diese Pläne wie auch der Weltverband FIFA und etliche nationale Ligen und Verbände scharf kritisierte. Deutsche Clubs waren nicht unter den Superleague-Gründern. Seit dem schnellen Rückzug der englischen Clubs ist die Superliga vorerst vom Tisch. Real Madrid, der FC Barcelona und Juventus Turin halten aber weiter an den Plänen fest. Ihnen hatte die UEFA deshalb die inzwischen ausgesetzten Sanktionen angedroht.

Redaktion beck-aktuell, 21. September 2021 (dpa).